24 April 2024

Wenn dort des Allerhöchsten Sohn

Here is my translation of the Last Things hymn, “Wenn dort des Allerhöchsten Sohn” (Laurentius Laurentii, 1700), in GGELB #522 with melody assignment “Es ist gewisslich an der Zeit” and omitting stanzas 7–12; first appearing in the author’s Evangelia Melodica (1700) as the 2nd hymn for the Twenty-Sixth Sunday after Trinity.

 


THAT Day, when Christ, th’ almighty Son
Comes in the cloud descending,
In glorious power from heaven’s throne,
For judgment now impending,
Then shall the nations far and near
Be manifest in manner clear
And to His seat be gathered.

2 Then shall what here was hid from view
By God be manifested,
And shown if it were false or true,
As by His Word attested,
Of good and evil naught shall be
concealed, but shown most openly,
However great or little.

3 Then woe, alas! forevermore
To him who stands ashamèd,
Since all that he hath done before
Must be as evil namèd,
Yea, all his deeds in dark of night
Must then be brought into the light.
Oh, that we this might ponder!

4 Then people would not live so ill
In sin’s abomination,
Especially when hearts are still
Called to God’s adoration,
To true contrition for our sin,
And faith, that when death calls us in,
We may depart with gladness.

5 But still the world speeds to its fate
In sin’s abomination,
Where broad’s the way and wide the gate,
Refusing all salvation.
Therefore the Lord shall not delay
But bring at last the Judgment Day,
And utterly destroy it.

6 Then shall the separation be
Of goats and sheep in number,
(Which cannot happen presently,)
When all in death who slumber
Shall rise his account unfold,
And in the clouds the Christ behold,
The Judge of every mortal.

7 Here stands the field all full of tares,
To man it splendid seemeth,
But when that Judgment Day proceeds,
All that here shines and gleameth
Shall be collected into sheaves
And cast where hellish pain aggrieves,
To its eternal ruin.

8 Here good and evil mingle still
And wheat and chaff, together.
But when the days their measure fill,
Then lightly as a feather
The goats shall all be set apart,
And all whoo wicked are in heart
Shall stand in shame eternal.

9 Oh, ponder then, ungodly men,
Ye goats on earth now dwelling,
Ye who are living still in sin,
All good rebuke repelling;
Ye who the godly pain and grieve
And brazenly new sins achieve,
Oh, ponder what is coming!

10 Ye shall upon the left be set
As are the goats accursèd,
And with eternal flames be met,
Stray flock, be now reversèd!
It shall not fail, of this be sure.
Should ye make not your houses pure,
The judgment hath been spoken.

11 Ye let the Savior hung’ring stand,
His members never heeding,
From brethren poor withdrew your hand
Nor gave what they were needing.
Yea, as a stranger and a guest
In them He is by chains oppressed,
Ye did His own not visit.

12 Behold, not only what was done
But also each omission
Shall then by Jesus’ hand be shown;
They shall go to perdition
Who daily here in splendor live
And worship to their belly give.
There shall they be confounded.

13 O world, O world, converted be,
Be turned, all ye still straying!
Then will Thy Lord most gracious be,
Or hear the dreadful saying
Of judgment, which shall cleave your heart:
Depart from Me, accurst, depart!
Depart to flames eternal!

14 O Jesus Christ! preserve Thou me
And every heart believing,
That we may not so reckless be
Nor evermore be grieving!
Grant us to stand upon Thy right
And go to heavenly delight
When Thou shalt come! So be it!

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Wenn dort des Allerhöchsten Sohn,
wird in den Wolken kommen,
in großer Kraft von seinem Thron,
zu richten Bös und Frommen,
denn wird für seinem Stuhl die Schaar
der Völker werden offenbar,
die je gelebt auf Erden.

2 Da wird, was hier verborgen war,
von Gott entdecket werden,
es mag sein Lügen oder wahr,
und was geschehn auf Erden,
gut oder bös, dort wird nichts sein
verhehlt, es sei groß oder klein,
es muß entdecket werden.

3 Weh dem, ja Weh in Ewigkeit!
der denn beschähmt muß stehen,
weil alles, was in dieser Zeit,
in Bosheit ist geschehen,
ja was man heimlich hat verricht
alsdenn muß kommen an das Licht,
ach daß man dies bedächte!

4 So würde man nicht ungescheut
in Sündengreulen leben,
besondern, weils noch heißet heut
zu Gott das Herz erheben,
in wahrer Buß und Glaubenskraft,
damit, wenn uns der TOd hinrafft,
wir freudig scheiden möchten.

5 Allein die Welt fährt immer fort
in ihren Sündengreulen,
wo breit der WEt, und weit die Pfort,
und läßt sich nicht mehr heilen:
drum wird bald kommen zum Gericht,
der Herr, und länger schonen nicht,
er wird sie gar vertilgen.

6 Dort wird die Scheidung gehen an,
der Böcke von den Schaafen,
der hier noch nicht geschehen kann,
wenn alle, die da schlafen
zur Rechnung werden auferstehn,
und Jesum in den Wolken sehn,
den Richter aller Menschen.

7 Hier steht der Acker Unkraut voll,
und läßt sich prächtig sehen,
allein allein die Scheidung soll
dort ganz gewiß geschehen.
Man wirds in Bündlein packen ein,
und werfens in die Höllenpein
zum ewigen Verderben.

8 Hier ist noch Gut und Bös vermengt,
der Weizen mit der Spreue,
wenn aber das Gericht anfängt,
so wird man Wölf und Säue
samt allen Böcken sondern ab,
und was aus der Gottlosen Grab
mehr aufersteht zur Schande

9 Bedenket ihr Gottlosen doch,
ihr Böcke dieser Erden!
Die ihr in Sünden lebet noch,
und wollt nicht anders werden,
die ihr die Frommen nagt und plagt
und alles ungescheuet wagt,
bedenkt was dort wird kommen.

10 Ihr werdet dort zur Linken stehn
als die verfluchten Böcke,
und in das ewge Feuer gehn,
o Lasterhauf erschrecke!
Es wird fürwahr nicht bleiben aus,
falls ihr nicht anders haltet Haus,
das Urtheil ist gesprochen.

11 Ihr lasset Jesum hungrig stehn,
in seinen Armen Gliedern,
und lieblos unbekleidet gehn,
in seinen frommen Brüdern,
ja wenn er Fremd, und als ein Gast
in ihnen trägt der Kettenlast,
besucht ihr nicht die Seinen.

12 Seht! nicht nur, was man hat gethan,
auch das, was unterlassen,
wird Jesus bringen auf die Bahn;
drum, die hier täglich prassen,
und machen ihren Bauch zum Gott,
die werden dort mit Schand und SPott,
zur Höllen müssen gehen.

13 O Welt, o Welt, bekehre dich,
und was noch zu bekehren,
daß dein der Herr erbarme sich
und du nicht mögest hören
das Urtheil, das geschrieben steht:
Geht von mir, ihr Verfluchten, geht,
geht in das ewge Feuer.

14 O Jesu Christ, bewahre mich,
und alle fromme HErzen,
daß wir nicht unvorsichtiglich
die Seeligkeit verscherzen!
Laß uns zu deiner Rechten stehn
und zu des Himmels Freud eingehn,
wenn du wirst kommen. Amen!

23 April 2024

O Mensch, wer du auch immer bist

Here is my translation of the Final Judgment hymn, “O Mensch, wer du auch immer bist” (Anon. 18th c.), based on 1 Corinthians 1:5, in GGELB #521 with melody assignment “Es ist gewisslich an der Zeit” and ascribed to Breslau Gsb 1745. The hymn text, according to Fischer, is first found anonymously in the Merseburg Gsb 1716; later in Schöber’s Liedersegen 1769.

 


O MAN, whoever thou may’st be,
Be mindful of this ever
In all thou dost, God certainly
Some day shall all discover
And all that now doth hidden lie
Reveal unto the naked eye,—
Yea, every vain endeavor!

2 We think what happens in the night
In manner solitary,
Remaineth hidden from men’s sight,
And this shall never vary,
That it will always secret be;
Can none sin’s light at nighttime see
If thou art ever wary?

3 Alas! that thought is much amiss,
Though now no care thee paineth,
For nothing e’er so secret is
Nor hidden e’er remaineth
From God and from His count’nance bright
No less at night then in the light
That noontide sun sustaineth.

4 God seeth into every heart
Which never sun beholdeth
Whenas her ray she doth impart
And all in light enfoldeth;
He sees the thoughts that in thee stir;
They come before Him quick and sure
Ere mind the concept moldeth.

5 God will in time before all eyes
Of men and angels brightly
Lay bare, as in a dread assize,
The words fair and unsightly
Of counsels taken secretly,
Do therefore what befitteth thee,
O man, and live uprightly!

6 Thine every deed to God is known,
Who shall to light convey it;
Thy heart in Jesus’ hand lies prone,
Whose eye doth e’er survey it
And close attends, and every fall
Will show to thee and others all,
And with His curse repay it.

7 O Jesus! Help me turn my mind
To every good endeavor,
That what I do, I may not find
A curse to me forever.
Forgive me every wrong I’ve done,
And bring it not into the sun
But grant me grace and favor!

Translation © 2024 Matthew Carver.’

GERMAN
Du Mensch, wer du auch immer bist,
gedenk in allen Sachen,
was dermaleinst zukünftig ist;
wie Gott wird ruchtbar machen,
und alles das, was noch jetzund
verborgen liegt im tiefen Grund,
zu seiner Zeit entdecken.

2 Wir meinen zwar, was bei der Nacht
im Finstern ist geschehen,
und was in Einsamkeit vollbracht,
daß es niemand gesehen,
werd immerdar verschwiegen sein.
Kann man der Sünden Glanz und Schein
nur bei der Nacht entgehen?

3 Ach, das ist ja sehr weit geirrt,
bist du gleich jetzt ohn Sorgen!
Weil nichts so hehl gehalten wird,
das vor Gott wär verborgen,
vor dessen Sonnenangesicht
so hell des Nachts als je das Licht
am hellen lichten Morgen.

4 Gott siehet in das Herz hinein,
das keine Sonn anblicket,
wenn diese schon ihr Licht und Schein
mit vollen Strahlen schicket;
und die Gedanken,die in dir
sich regen, kommen ihm schon für
auch eh sie dich berücken.

5 Gott will dereinsten mit der Zeit
vor Menschn und Engelschaaren,
wenn er uns vor Gericht entbeut,
die Rathschläg offenbaren,
die man aufs heimlichst hat geführt;
drum sollst du thun, was dir gebührt,
o Mensch! und recht verfahren.

6 Denk, was du thust, ist Gott bekannt,
ders auch ans Licht wird bringen;
dein Herz hat Jesus in der Hand,
der gibt in allen Dingen
genaue Acht, und hält es dir
und andern alles künftig für;
dann wird sein Fluch durchdringen.

7 O Jesu! hilf, daß ich den Sinn
zum Guten allzeit wende;
damit nicht, wann es kommt dahin,
mein Thun mich ewig schände.
Vergib das, was ich hab gethan,
und bring es vor Gericht nicht an,
am allgemeinen Ende!



22 April 2024

O Gott, wer will von diesem Leib

Here is my translation of the Death & Burial hymn, “O Gott, wer will von diesem Leib” (Gerhard Walter Molanus, d. 1722), in GGELB #515  with melody assignment “Was mein Gott will, das gscheh allazeit” including only stanzas 1, 3, 10–12; first appearing in the Westphalian Gsb 1675 with title “Comfort-hymn in the fear of death.” In Freylinghausen 1714 it has the mel. “Mein Wallfahrt ich vollendet hab” or “O Vaterherz, o Liebesbrunst.” Wetzel says that the hymn was made for his maternal aunt, whose fear of death he thereby took entirely away.” It is notable for its incorporation of Scripture.

 



O GOD, who from this body_of death
At last shall me deliver?
As long as I in flesh take breath,
Vile passions I find ever.
The good desire I have, but yet
I find not the fulfilling.
From death to life, therefore, Lord, let
Me go when Thou art willing!

2 It is an awful sight indeed
When earth this body hideth,
From which the worms at last proceed.
Yet comfort here abideth,
Dear friends, for lo, the living soul
While here the limbs are sleeping,
Without all pain has reached its goal
And rests in God’s safe keeping.

3 He who from nothing all hath made
And deeply careth for me
Will bring my limbs whence they are laid,
And from the dust restore me.
The corn of wheat must fall and die
If we its fruit would savor;
So must the body mould’ring lie,
Ere it may live forever.

4 I know, since my Redeemer lives,
With Him I will be living;
He shall, when He the signal gives,
New flesh and skin be giving;
Then with these eyes I shall espy
(As faith this trust assureth)
The countenance of God Most High,
Who body and soul restoreth.

5 From this by neither pomp nor fame,
When all things must awaken,
Nor angel, prince, nor mighty name
Can I be turned or shaken.
Then no distress nor death so dire,
Howe’er they may endeavor—
Nay, nothing in this world entire
Can me from God’s love sever.

6 Meanwhile the body must before
The taste of death be sharing,
And for the sin received of yore
This heavy yoke be bearing;
Since from the earth it first doth come,
It thither must be turning,
Whenas the soul arriveth home
For which it first was yearning.

7 Go forth, My people, says our Lord,
A cleft of refuge borrow,
And in your tents be safely stored
Against this life of sorrow,
And shut your door a little spell
Until My wrath be ceasing,
And I no more seem terrible
Because of your transgressing.

8 God by His might hath hell destroyed
And all in ashes laid it,
The night of death He rendered void,
And but a sleep hath made it.
The grave is now a bed of rest,
And therein to be buried,
Is to be by no pain oppressed,
Nor by distresses worried.

9 Then let not death, O soul of mine,
With fearful thoughts assail thee!
There shall Immanuel divine
As thy own Brother hail thee;
And He thy body of decay
Worn down by life laborious,
Shall make again that wondrous Day
As His own body glorious.

10 Awake, ye in the grave who be,
God’s wisdom praise with wonder,
The Prince of Life in victory
Of death hath made a plunder.
How splendidly in realms divine
In never-ceasing gladness
Your crowns of righteousness shall shine
And banish prior sadness!

11 Who in the resurrection day
And pardon full believeth,
And that the soul shall live alway,
This comfort soon receiveth:
That in the sickness, woe, and grief
Which ever here annoy us,
We pass through death to glad relief
In Abr’ham’s bosom joyous.

12 How blessed are the dead who die
In Christ our Lord and Savior!
From labors all they rest on high
And see corruption never
From henceforth, so the Spirit saith.
God grant us faith and blessing,
That we, e’en in our mortal death
May see that life unceasing!

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
O Gott! wer wird von diesem Leib
des Todes mich erlösen?
So lang ich noch im Fleische bleib,
empfind ich Lust zum Bösen:
das gute Wollen hab ich wohl,
nicht aber das Vollbringen.
Drum laß mich, wenn ich sterben soll,
vom Tod ins Leben dringen.

2 Zwar hässlich scheint es anzusehn
den Leib mit Koth zu decken,
draus endlich Würm und Schlangengehn,
doch laß dich dies nicht schrecken.
Der beste Theil, die Seel, alsdenn
ist schon an Ort und Enden,
da keine Qual sie rühren kann,
sie ruht in Gottes Händen.

3 Der alls aus nichts hervor gebracht
wird leichtlich meine Glieder,
ob sie gleich Staub, durch seine Kraft,
in Ordnung bringen wieder.
Das Weizenkörnlein muß voran,
solls fruchtbar sein, verwesen,
so fault der Leib auch, eh er kann
dort ewiglich genesen.

4 Ich weiß, weil mein Erlöser lebt,
werd ich mit ihm auch leben,
der wird mich, wenn der ERdkreis bebt,
mit dieser Haut umgeben:
da werd ich, und kein Fremder nicht
(der Glaub hat dies Vertrauen)
des Allerh¨øchsten Angesicht
in meinem Fleisch anschauen.

5 Hievon wird weder Pracht noch RUhm
wenn alles muß erwachen,
nicht Engel oder Fürstenthum
mich wendig können machen:
da wird mich weder Noth noch Tod,
nach ausgestandnem Leiden,
ja keine Kreatur, von Gott
und seiner Liebe scheiden.

6 Inzwischen muß der Leib jedoch
den Tod zuvor empfinden,
und dulden dieses schwere Joch
von wegen seiner Sünden:
er muß auf eine kleine Frist,
dieweil er war von Erden,
sobald die Seel im Himmel ist,
zu Erden wieder werden.

7 Geh hin, mein Volk, spricht unser Held,
geh hin in deine Kammer;
verbirg dich in dein Schlafgezelt,
und schleuß für diesem Jammer
die Thür ein wenig nach dir zu,
bis daß mein Zorn verschwinde,
und ich nicht mehr so schrecklich thu,
von wegen deiner Sünde.

8 Es hat ja Gott durch seine Macht
der Höllenreich zerstöret,
und unsre letzte Todesnacht
in einen Schlaf verkehret.
Ins Grab gehn, heißt: sein Kämmerlein
verschliessen ohne Sorgen,
und halten sich für größrer Pein
ein Augenblick verborgen.

9 Was zagst du denn, o meine Seel,
den Leichnam zu verlassen?
Dort wird dich dein Immanuel
recht brüderlich umfassen,
und deinen Leib, der nichtig war,
voll Elends, voller Schweren,
an jenem Tage ganz und gar
wie seinen Leib verklären.

10 Wacht auf, und rühmt des Höchsten Rath,
die ihr in Gräbern lieget,
nach dem der Fürst des Lebens hat
dem Sterben obgesieget!
Wie herrlich wird zu aller Zeit
in solchem Freudenleben
die Krone der Gerechtigkeit
auf euren Häuptern schweben!

11 Wer eine Auferstehung gläubt,
Vergebung auch der Sünden,
und daß ein ewigs Leben bleibt,
der wird sich leichtlich finden,
ob Krankheit, Angst, Gefahr und Noth
ihn plötzlich überfallen;
der wird mit Freuden durch den Tod
in Abrahams Schoß wallen.

12 Wie selig sind die Toten nun,
die in dem Herren sterben!
Sie ruhn von allem ihrem Thun,
und werden nicht Verderben
von nun an, sagt der heilge Geist.
Gott mehr uns dies Vertrauen!
daΩß wir im Sterben allermeist
aufs andre Leben schauen.

21 April 2024

Nun gute Nacht, ihr Liebsten mein

Here is my translation of the burial hymn, “Nun gute Nacht, ihr Liebsten mein / jetzt trägt man mich von hinnen” (Anon., 17th c.), in GGELB #508 with title “During the procession to the grave” and melody assignment “Was mein Gott will das gscheh allzeit” (and perhaps the isorhythmic form is preferable here).  Fischer’s lexicon omits it. I find it in Stock’s Marburg Gsb 1681 with title “Another, G. A. E., to the tune: ‘Mein Wallfahrt ich vollendet hab,’ etc.”; and in Das grosse Cantional (Darmstadt, 1687) with notation of said melody. The hymn is to be distinguished from similarly beginning “Nun gute Nacht, ihr Liebsten mein / ich muß von euch jetzt scheiden.”





GOOD night, my friends! To slumber blest
My body now is carried,
To lie awhile and gently rest
Within earth’s bosom buried;
The soul with God already lives
And is consoled forever,
Where nothing pain or anguish gives,
And sorrow cometh never.

2 Why mourn ye then that I depart?
Let go your lamentation!
Untainted gladness fills my heart,
Ye live in tribulation;
I go before; so follow ye;
No longer pain shall sting us
When God from all adversity
To endless joy shall bring us!

3 I would not take the world to be
A minute longer dwelling
Within your world of agony!
A treasure all-excelling,
Is mine from God my Maker dear;
Oh, what delight and gladness!
Come soon, dear friends. What have ye here
On earth but constant sadness?

4 Farewell! God’s mercy you defend,
And keep you all securely,
Who will yet go the way I wend.
God will His children surely
Bring all together on that Day.
What if death now may sever?
All grief and sighs shall flee away,
And we rejoice forever.

5 O God! Grant all who tarry here
In this poor life and lowly,
To turn to Thee in faith and fear
And be devoted wholly,
That they may hear the welcome word
And enter joy forever.
Oh, grant it, Jesus, faithful Lord,
By Thy good grace and favor!

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Nun gute Nacht, ihr Liebsten mein,
jetzt trägt man mich von hinnen,
mein Leib zu legn ins Grab hinein,
daß er fein sanft ruh drinnen. […sanft ruh darinnen.]
Die Seel ist allbereit bei Gott,
da wird sie ewg getröstet,
mit mir hats nunmehr keine Noth,
bin von allm Leid erlöset.

2 Was traurt ihr dann, daß ich hie scheid?
Laßt nur eur Trauren fahren.
Ich bin kommen zu ewger Freud, […zur ewgen Freud]
ihr lebt in allen Gfahren.
Ich geh voran, ihr kommt hernach,
denkt wie werdn wir uns freuen,
wann Gott vor allem Ungemach
uns ewig will befreien.

3 Glaubt frei, die ganz Welt ich nicht nehm, [Führwahr…]
daß ich ein eing Minute […ich einig Minute]
zu euch in dies Elend mehr käm,
so groß ist jetzt das Gute,
das mir Gott hat gegeben ein,
im Himmel, o welch Freude!
kommt bald hernach, ihr Liebste mein,
was habt ihr hie? Nur Leiden.

4 Ade, behüt euch Gott, ade,
die ihr denkt nachzukommen!
Den Weg zum Himmel ich jetzt geh,
dort gwisslich alle Frommen,
zusammen bringt der Jüngste Tag,
was achtn wir dann das Scheiden?
Ohn einig Leid, ohn alle Klag,
wir uns ewig werdn freuen. […uns werdn ewig freuen.]

5 Ach Gott, verleih, wer nach mir bleibt
in diesem armen Leben,
daß er fromm werd in der Gnadenzeit,
und sich dir ganz ergebe;
daß er dort hör: Du fromme Christ,
geh ein zu deins Herrn Freuden!
Ach helfs, du frommr Herr Jesu Christ,
in allen Gnaden. Amen.

20 April 2024

O schönes Himmelreich

Here is my translation of the death & eternal life hymn, "O schönes Himmelreich" (Zacharias Hermann, d. 1716), in GGELB #506 with melody assignment "Wird das nicht Freude sein." and omitting stanza 5. Fischer's lexicon omits the hymn. I find it in Kluge's collection of burial hymns, Gesang-Buch von 609 Begräbniss-Liedern (1747) indicating a proper melody and with title "Early termination brings heavenly jubilation."


  


O HEAV'NLY kingdom fair!

O realm of  gladness holy,

That rings with goodness solely--

No earthly realms compare!

Where Jesus’ bounteous treasure

Gives all his people pleasure

O heav'nly kingdom fair!


2 O realm of glory's glow,

Where all is peace and blessing

And never cross distressing!

Instead of bitter woe 

They know sweet manna’s savor

And comfort of God’s favor;

O heav'nly kingdom fair!


3 What in the world had I 

But sicknesses unbounded?

I was by grief surrounded

And 'neath the cross must lie;

There tears were ever flowing,

Here comfort am I knowing:

O heav'nly kingdom fair!


4 I stand before God’s throne,

And bear the palm victorious

And sing glad psalms in chorus,

Joined by the sweetest tone 

Of angels’ celebration

And children’s jubilation:

O heav'nly kingdom fair!


*5 O kingdom of sweet rest,

Which Jesus for me gainèd

And by His death obtainèd,

That I might e'er be blest,

And made it mine forever

In Baptism's holy laver:

O heav'nly kingdom fair!


6 O parents, be not sad,

But let this thought restore you:

I have but gone before you

To heavnly regions glad--

I've come to that location

Which is your destination, 

The heav'nly kingdom fair!


7 Do ye yet suffer pain

Rememb'ring how I suffered?

Then let this balm be offered:

I'm in my Lord's domain,

Where youth no longer pineth,

But as the sunlight shineth:

O heav'nly kingdom fair!


8 Then do not sigh and groan

That earthly life must falter

And that my flesh must alter

And scarcely more be known.

For what death here devoureth

In beauty yonder flow'reth--

O heav'nly kingdom fair!


9 Where better can I be

Than in the realm of gladness,

Where no man knows of sadness,

Of grief or agony;

Where angel hosts embrace me

And with their comforts grace me?

O heav'nly kingdom fair!


Translation © 2024 Matthew Carver.


GERMAN

O schönes Himmelreich!

o Reich der Freud und Ehren, 

da lauter Guts zu hören, 

dem nichts auf Erden gleich;

da sich an Jesu Schätzen 

die Seinigen ergötzen, 

o schönes Himmelreich! 


2 O Reich der Herrlichkeit! 

da man in Friede wohnet, 

da Gott das Kreuz belohnet, 

und man vor bittres Leid

ein süsses Manna schmecket, 

das lauter Trost erwecket, 

o schönes Himmelreich!


3. Was hatt ich in der Welt,

als nur ein sieches Leben? 

Ich war mit Angst umgeben, 

und unters Kreuz gestellt; 

ich mußte Thränen giessen, 

hier kann ich Trost geniessen, 

o schönes Himmelreich! 


4. Ich steh vor Gottes Thron, 

und trage Siegespalmen, 

ich singe Freudenpsalmen, 

und hör im süssen Ton 

der Engel Triumphieren, 

der Kinder Jubilieren, 

o schönes Himmelreich! 


5. Reich der besten Ruh! 

das Jesus mir erworben, 

als er für mich gestorben, 

und sagte mir es zu 

mit seines Dieners Munde 

beym Tauf- und Gnaden-Bunde, 

o schönes Himmelreich!


6. Ihr Eltern, weinet nicht, 

als wär ich euch entwendet, 

ich bin voran gesendet

ins klare Himmelslicht. 

Ich bin dahin genommen, 

wohin ihr denkt zu kommen, 

ins schöne Himmelreich.


7. Schmerzt euch mein bittrer Stand, 

den ich erdulden müssen? 

so sollt ihr tröstlich wissen: 

ich bin im Vaterland, 

da keine Kinder weinen, 

da sie wie Sonnen scheinen, 

o schönes Himmelreich!


8. Ach! kehret euch nicht dran, 

daß mich der Schmerz verstellet, 

und die Gestalt verfället,

die man kaum kennen kann; 

denn was der Tod verzehret, 

das wird hier schön verkläret, 

o schönes Himmelreich!


9. Wo kann mir besser seyn, 

als in dem Reich der Freuden, 

da man nichts weiß von Leiden, 

von keiner Angst noch Pein? 

da mich die Engel küssen, 

und mich zu trösten wissen, 

o schönes Himmelreich!

19 April 2024

Wo ist denn hin mein Leiden?

Here is my translation of the Death & Burial (burial of children) hymn, “Wo ist denn hin mein Leiden?” (Tobias Michael, d. 1657), in GGELB #504 with melody assignment “Herzlich thut mich verlangen” and omitting the original refrain and stanzas 2–3. Not in Fischer’s lexicon, our hymn seems to have first appeared in Michael’s updated edition of Schein’s Cantional in 1645 with title “Another by Tobias Michael at the request of Christian Laurentius for the burial of his daughter Johanna Elizabetha,” as well as a refrain and special melody; later, ca. 1730s (e.g., Dresden 1732) updated by removal of refrain and alteration of some lines. The omitted stanzas have material evidently relating to the Thirty Years’ War.


 


WHERE have my sorrows vanished
That lately did offend?
How shall I e’er be banished
From God, my dearest Friend?
Where is the grief and sadness,
The painful agony?
’Tis turned to utter gladness;
My heart from pain is free.

Refrain (with Cantional setting):

Praise God, praise God, now all is well,
And now in heaven’s throne I dwell
And evermore in gladness!
2 What hope could I have cherished
Among earth’s wicked breed,
Where love and peace have perished
And all is ruled by greed?
The world in lust but cheateth
The pious, faithful race,
For gold and wealth competeth
Without a shred of grace.

3 The world with countless murders
And theft and fire is filled,
And in our native borders
It never yet is stilled.
Oh, who can tell the story
Of all the tests of faith,
How wicked men for glory
Torment the saints to death?

4 But here no good can fail me,
Here all is bliss and love;
Here foes cannot assail me
Nor hence my soul remove.
The countless hosts enfold me
In joy’s unfading glow,
In love embrace and hold me.
Gone, gone is every woe!

5 Here is no tribulation, [Here on my Lord and Savior]
Here is no plund’ring band, [I feast mine eyes with joy]
No guiling simulation, [Forever and forever,]
No flame of error fanned. [With nothing to annoy.]
What gain thy vain endeavor,
O death, thou wretched knave!
I live with God forever,
Thou liest in the grave.

6 Oh, were your eyes far-sighted,
Dear parents, whom I love,
To see me here delighted
With those that dwell above,
How Jesus doth adore me—
The Bridegroom of my soul;
Ye would not weep so for me,
For I am sound and whole.

7 I wait for you glad-hearted,
Till ye are glorified;
We shall not e’er be parted,
No ill can us divide.
So leave your lamentation,
Take up a cheerful mood. [And hear faith wisdom’s tell]
In years of brief duration [Your heart this consolation:]
All things shall here be good. [God hath done all things well!

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN

Wo ist denn hin mein Leiden?
Wo ist mein Furcht und Noth?
Was kann mich denn nun scheiden
von meinem lieben Gott?
Wo seind denn hin die Schmerzen,
die mir so angst gemacht?
Sie sind von meinem Herzen
nun gänzlich weggebracht.
Gott Lob, Gott Lob, ich bin davon,
und lebe nun im Himmels Thron,
und ewiglich in Freuden.

2 Was hatt ich doch zu hoffen?
In jener bösen Welt,
die ganz und gar ersoffen
ist nur in Gold und Geld,
die fromme Leut nur schindet
bis auf den letzten Grade,
so lang sie etwas findet
ohn alle Gunst und Gnad.
Gott Lob, Gott Lob, ich bin davon,
und lebe nun im Himmels Thron,
und ewiglich in Freuden.

3 Es ist die Welt erfüllet
mit Rauben, Mord und Brand,
und wird noch nicht gestillet
in unserm Vaterland.
Wer will doch wohl erzählen,
was in der Welt vor Noth,
und wie die Bösen quälen
die Frommen bis in Tod?
Gott Lob, Gott Lob, ich bin davon,
und lebe nun im Himmels Thron,
und ewiglich in Freuden.

4 Hier aber ist gut bleiben,
hier bin ich wohl daran,
hier kann mich nichts vertreiben,
nichts kann mich fechten an.
Viel tausend Englein scherzen
mit mir in höchster Freud,
vor Liebe sie mich herzen.
Weg, weg ist alles Leid.
Gott Lob, Gott Lob, ich bin davon,
und lebe nun im Himmels Thron,
und ewiglich in Freuden.

5 Hier ist kein Tribulieren, [Hier kann ich stets mit Freuden]
hier ist kein Plündern mehr, [mein Augen für und für]
hier kann mich nichts verführen, [An meinem Jesu weiden.]
auch keine falsche Lehr. [Nichts, nichts mehr mangelt mir!]
Was hast du denn erworben,
o Tod, o armer Tod!
Bin ich doch nicht gestorben,
Ich ruh und leb in Gott.
Gott Lob, Gott Lob, ich bin davon,
und lebe nun im Himmels Thron,
und ewiglich in Freuden.

6 Wenn ihr doch nur sollt sehen,
herzliebste Eltern mein,
wie um mich rumher gehen […freudig gehen]
die heilgen Geisterlein, […lieben Engelein]
wie mich mein Jesus küsset
mit seinem Liebesmund,
kein Zähren ihr vergösset, [Zährlein…vergießet,]
denn ich bin ganz gesund.
Gott Lob, Gott Lob, ich bin davon,
und lebe nun im Himmels Thron,
und ewiglich in Freuden.

7 Ich wart auf euch mit Freuden, […in Freud und Frieden]
bis ihr auch kommt hernach,
wir bleiben nicht gescheiden, […ungeschieden]
uns trennt kein Ungemach.
Drum lasst eur Klagen fahren, […endet eure Klagen]
seid fröhlich wohlgemuth. [denn wenn ihrs recht betracht,]
Es wird in kurzen Jahren [müßt ihr zuletzt doch sagen:]
hier alles werden gut. [Gott hat es wohlgemacht.]
Gott Lob, Gott Lob, ich bin davon,
und lebe nun im Himmels Thron,
und ewiglich in Freuden.

18 April 2024

Einen guten Kampf hab ich

 Here is my translation of the Death & Burial hymn, “Einen guten Kampf hab ich” (Heinrich Albert, d. 1651), on 2 Timothy 2:7–8, in GGELB #496 with melody assignment “Christus, der uns selig macht”; first appearing in the author’s Arien etlicher theils Geistlicher, etc., I (Königsberg, 1638) with title: “3. Non qui certamina segnes aspiciunt, sed qui pugnant meruere coronas [Not they that lazily look at the battles, but they that fight, do merit the crowns]: When my friend, Johann Ernst Adersbach, departed this world and fell asleep in God, the 1st day of November, 1632”; with a proper melody. Fischer notes 2 additional stanzas added by the Dresden Gsb 1731: 5. “Wie die Sonne wieder kommt . . .” 6. “Jesu laß mich solche Zeit . . .” And in the Osnabrück Cathedral Gsb 1733: “Morgen ist der liebe Tag . . .” Evidently both are attempts to explain more fully the closing lines. Albert’s music is available in a newer edition here.

 

I HAVE fought a goodly fight
And my course have finished;
Every trouble and affright
God in grace diminished,
That I might attain the end
Of eternal blessing,
And my soul to Christ ascend,
Heav’nly bliss possessing.

2 Henceforth there’s laid up for me
Where all joys receive me,
Righteousness’ bright crown, which He
Who is Judge, doth give me.
Henceforth I behold my Light
Whom I here believèd,
Yea, of God’s own face the sight
Hath my soul receivèd.

3 All this wicked world to me
Has no charm or splendor,
Void of pleasure utterly;
So I all surrender
To my Jesus, for me slain;
Thus I bliss inherit,
For His death is all my gain,
And His death my merit.

4 Now good night, my dearest friends!
Though I thus must leave you,
And a tear your cheek descends,
Let it not aggrieve you! [Let it not aggrieve you
Here mine eyes in slumber close [That I take this slumber blest
And this bed I borrow;
Lo, the sun now seeks repose, [Lo, the sun that goes to rest
Yet shall come the morrow!

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Einen guten Kampf hab ich
auf der Welt gekämpfet;
denn Gott hat genädiglich
meine Noth gedämpfet,
daß ich meines Lebens Lauf
seliglich vollendet,
und die Seele himmelauf
Gott dem Herrn gesendet [Christo zugesendet.

2 Forthin ist mir beigelegt
der Gerechten Krone,
die mir wahre Freud erregt
in des Himmels Throne;
forthin meines Lebens Licht,
dem ich hier vertrauet,
nämlich Gottes Angesicht,
meine Seele schauet.

3 Dieser schnöden, bösen Welt [Diese gar verboste Welt
jämmerliches Leben [ist, was meinem Leben
mir nun länger nicht gefällt, [nunmehr gänzlich nicht gefällt;
drum ich mich ergeben
meinem Jesu, da ich bin,
jetzt in lauter Freuden;
denn sein Tod ist mein Gewinn,
mein Verdienst sein Leiden.

4 Gute Nacht, ihr meine Freund,
alle meine Lieben!
alle, die ihr um mich weint,
laßt euch nichts betrüben!
Diesen Abtritt, den ich thu [Hier thu ich die augen zu,
lin die Erde nieder! [leg ins Grab mich nieder;—
Schau! die Sonne geht zur Ruh,
kommt doch morgen wieder.



17 April 2024

Freunde, stellt das Weinen ein

Here is my translation of the Death & Burial hymn, “Freunde, stellt das Weinen ein” (Gottfried Wilhelm Sacer, d. 1699), composed in the voice of the recently deceased. It is found in GGELB #495 with melody assignment “Jesus meine Zuversicht” and ascription to the Marburg Hymnal of 1781. The 1854 and 1866 eds. of that hymnal ascribe the text to Johann Heermann erroneously. Fischer’s lexicon omits the title. I find it earliest in Peter Sohr’s Musicalischer Vorschmack (1683) with melody assignment “Nicht so traurig, nicht so sehr” (presumably with splitting of final note in lines 2 and 4) as well as Sohr’s own music, and ascription to Gottfried Wilhelm Sacer; so also in Vollständiges Gesang-Buch [Hanover] (Rinteln, 1725), no. 740, with mel.: “Nicht so traurig” and ascription to Sacer. It is further included among Sacer’s hymns in Wetzel’s Hymnopoeographia III (1724), p. 6.


 




FRIENDS, your weeping put away;
Wipe your tears, ye tender-hearted!
Why should ye lament this day
That I have from you departed?
Let not grief your hearts possess!
I am freed from all distress.

2 When my body’s life expired,
Then were all my foes defeated!
While my soul to heav’n aspired,
Oft my flesh therewith competed;
Since my body now is gone,
Sweetest rest my soul hath won.

3 Out of prison now I fly,
Out of anguish, out of sorrow,
Till God calls me home on high
Out of earth some blissful morrow.
Why should ye of death complain,
Which hath only been my gain?

4 Say, what is that life I scorn?
Is it not a pathway really
That is never free from thorn?
Ye must all confess too freely
That I’m free from every plight.
So I bid you all good night.

5 Oh, what misery and pain
Yet must still be suff’ring daily,
Ye who on the earth remain!
Of what poor defense avail ye?
They but free from scathe are made
Who in graves are safely laid.

6 Am I dead? What is there more?
To the world I once did waken.
Now do ye lament so sore
That from you I have been taken?
All we to this world come in,
That we may depart again.

7 Yea, my Jesus, what is more,
Won for me salvation ever.
When I pass the earthen door
I will know corruption never.
By the Lord’s arising, I
Enter heaven’s gate thereby.

8 Look with cheerful countenance
As within the earth I’m buried;
For my spirit, mind, and sense
To my Savior have been carried,
Who my limbs shall new array
And rejoin to me some day.

9 Dies the Christian, dies his woe,
And with death his dying dieth.
Only gladness now I know,
Endless joy that time defieth.
O mortality, away!
For I now shall live for aye.

10 Friends, your weeping put away;
Wipe your tears, ye tender-hearted!
Why should ye lament this day
That I have from you departed?
Let not grief your hearts possess!
I am freed from all distress.

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Freunde, stellt das weinen ein,
Wischt die thränen von den wangen,
Was soll doch das klagen sein,
Daß ich von euch weggegangen?
Trauret nicht um meinen tod,
ich bin frei von aller noth.

2 Da mein leib darnieder fiel,
Fiel auch mit mein feind darnieder,
Meiner seelen höchstem ziel
ware je meine fleisch zuwider;
Weil mein lieb nun weggeraft,
Ist ir süsse ruh geschaft.

3 Aus dem kerker geh ich aus,
Aus der angst und aus dem jammer,
Bis mich Gott ins himmels-haus
Ruft aus meiner erden-kammer.
Was klagt ihr den tod so an?
Der nichts arges mir gethan.

4 Sagt, was dieses leben sei?
Ist es nicht ein weg zu nennen,
Der von dornen niemals frei?
All müsset ihr bekennen,
Daß mein schwerer gang vollbracht,
Da ich gebe gute nacht.

5 Was für elend und für leid
Müßt ihr täglich noch erfahren,
Die ihr auf der erden seid?
Wie könnt ihr euch gnug verwahren?
Der nur bleibet unversehrt,
Der ins sichre grab gekehrt.

6 Bin ich tod? Was ist es mehr?
Ich bin auf die welt gekommen:
Klaget ihr dann nun so sehr,
Daß ich bin hinweg genommen?
Man kommt in der welt ihr haus,
Dazs man wider geh hinaus.

7 Ferner hat mein Jesus mir
Dort die seligkiet erworben,
Geh ich ein zur grabes-thür,
Ich bin dannoch unverdorben,
Durch des Herren auferstehn
Werd ich in den himmel gehn.

8 Seht mit munterm angesicht,
Wie ich werd ins grab gesenket,
Dann es ist mein leben nicht
Ewig von mir abgelenket:
Es soll mir in jener welt
Schöner werden zugestellt.

9 Stirbt ein christ, so stirbt sein leid,
Auch sein tod stirbt mit dem sterben,
Ich erwarte nun die freud,
Die ich ewig soll ererben;
Zeitlichkeit fahr immer hin,
Weil ich jetzt verewigt bin.

10 Freunde! stellt das weinen ein,
Wischt die thränen von den wangen,
Was soll doch das klagen sein,
Daß ich von euch weggegangen?
Trauret nicht um meinen tod,
Ich ben frei von aller noth.

16 April 2024

Nun läßt du mich im Frieden fahren

Here is my translation of the Death & Burial hymn, “Nun läßt du mich im Frieden fahren” (Johann Neunherz, d. 1737) on Luke 2:29, in GGELB #493 with melody assignment “Wer nur den lieben Gott läßt walten.” It is absent from Fischer. I find it with excellent biographical notes in Gottlob Kluge’s Gesang-Buch von 609 Begräbniss-Liedern (Breslau/Leipzig, 1747), no. 857; also in “Burg’s” Evangelisches Gesang-Buch.




I
N peace I go to meet my Savior;
Of all life’s changes I am full;
I’ve had enough of fret and fever,
My body oft is weak and dull;
Therefore I long for peace and rest.
O Jesus, take me to Thy breast!

2 In peace I go to meet my Savior;
Here there is always war and strife.
There wilt Thou keep me safe forever,
And no distresses of this life
May still disturb that noble peace,
Where love prevails and ne’er shall cease.

3 In peace I go to meet my Savior;
My Prince of Peace now summons me.
The angel hosts with love and favor
Bear me in blessed company,
Till I the port of life ascend,
To Thee, Salvation without end!

4 In peace I go to meet my Savior;
All worldly things I now deplore.
The world may keep its pleasures ever,
But let it cling to me no more.
From earth’s delights I turn my eye,
And seek the better one on high.

5 In peace I go to meet my Savior;
Farewell, beloved flesh and blood!
Thy cheating wares I now must sever;
I know what shall for thee be good:
Now must thou in the grave abide,
And some day waken glorified.

6 In peace I go to meet my Savior;
For such my Jesus won for me.
Here naught is man’s respect and favor,
Naught fortune and celebrity.
For Jesus gained our place on high;
Hence we a blessed death may die.

7 In peace I go to meet my Savior;
From Jesus I shall not depart.
Take whom ye may, I’ll leave Him never—
My Prize, the Hope within my heart,
My Light and my Salvation true,
The better Portion I pursue.

8 In peace I go to meet my Savior,
And leave on earth my worries all;
Much anguish I’ll be spared forever,
Once I to gentle slumber fall.
There I’ll arise from sorrows free;
My course I finish joyfully.

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Nun läßt du mich im Friede fahren!
O Herr, ich bin des Lebens satt.
Ich bin schon hoch genug von Jahren;
mein Leib ist öfters schwach und matt;
drum trag ich nach der Ruh Begier!
O Jesu, nimm mich nur zu dir.

2 Nun läßt du mich im Friede fahren.
Hier gibt es immer Krieg und Streit.
Dort wirst du mich so wohl verwahren,
daß keine Widerwärtigkeit
den edlen Frieden weiter stört,
weil man dort nur von Liebe hört.

3 Nun läßt du mich im Friede fahren.
Mein Friedefürst nimmt mich zu sich.
Die lieberfüllten Engelscharen,
die holden Geister, holen mich.
So fahr ich an den Lebensport,
und komm zu dir, mein Heil und Hort.

4 Nun läßt du mich im Friede fahren.
Ich frage nichts nach dieser Welt;
sie mag nun, wie sie will, gebahren,
wenn sie mich nun nicht weiter hält.
Ich seh der Erden Lust nicht an,
weil ich was bessers haben kann.

5 Nun läßt du mich im Friede fahren.
Ade, du liebes Fleisch und Blut!
Du hast gewiß recht falsche Waaren.
Ich weiß, wie man sich Schaden thut.
Du wirst nunmehr ins Grab gesteckt,
und heilig wieder auferweckt.

6 Nun läßt du mich im Friede fahren.
Das hat mir Jesus wohl verdient.
Hier gehts nicht nach den grauen Haaren,
noch daß uns Glück und Ehre grünt;
weil Jesus mir das Heil erwirbt,
daher kömmts, daß man selig stirbt.

7 Nun läßt du mich im Friede fahren.
Ich lasse meinen Jesum nicht.
Ihr möget euch mit andern paaren,
er ist mein Schatz und Zuversicht.
Er bleibt mein Licht, mein wahres Heil,
durch ihn hab ich das beste Theil.

8 Nun läßt du mich im Friede fahren.
Damit fällt aller Kummer hin.
Ich kann mir nun viel Angst ersparen,
wenn ich so sanft entschlafen bin.
Dort steh ich auch ohn Sorgen auf,
so schließ ich fröhlich meinen Lauf.

15 April 2024

Mit dir, Herr Jesu, will ich scheiden

Here is my translation of the Death & Burial hymn, “Mit dir, Herr Jesu, will ich scheiden” (Anon., 18th c.; ? Samuel Urslperger, d. 1772), in GGELB #489 with melody assignment “Wer nur den lieben Gott läßt walten” and ascription to the Hanover Hymnal. It is absent in Fischer. The earliest form available to me is in Samuel Urlsperger’s devotional for the sick and dying, Der Krancken Gesundheit Und der Sterbenden Leben (1722), p. 477ff., with title “Death hymn concerning a blessed end, according to the seven words of Christ on the cross” and mel. “Wer weiß, wie nahe mir mein Ende,” where the original conceit is most clearly expressed. The altered form in GGELB, found in Hanover 1740, 1745, (variants marked with simple bracket “[“ below) tends to generalize or obscure, especially in st. 5. A transitional form (marked “S[“ below) with some similarities to Hanover is found in Musicalisches Gesang-Buch, ed. Schemelli (Leipzig, 1736).

 


THY death, Lord Jesus, let me borrow,
That I may yonder live with Thee;
Thy final Word in mortal sorrow
My final word here also be!
O Jesus, thus my soul receive
Joined to Thy own, when I must leave.

2 O men! Forgiveness, grace, and pardon,
I pray the Father yours may be,
Whoe’er in life my heart did burden,
Or caused me any injury;
My loving Jesus loved you too;
I was aggrieved by sin, not you.

3 The tender love of God the Father,
The Son’s unchanging faithfulness,
I here commend to all together,
Myself of cares I dispossess.
God keep you in His kind control
And bless you both in body_and soul.

4 I hear Thee, Jesus, now declaring:
“Today thou’lt be in paradise!”
Wherefore upon Thy promise daring,
I pray, fulfill it in my eyes,
So shall all present agony
O’ersweetned and soon changèd be.

5 I thirst! O God, refresh and cheer me,
In death on me Thy comfort pour;
In mercy, O my Jesus, hear me,
Hear how my spirit cries the more.
I thirst for Thee, for Thee I thirst,
O Fount of joy, the Last and First!

6 My Jesus, hast Thou me forsaken?
No, Thou forsaken wast for me;
Here I will cling with faith unshaken,
And bear death’s final agony.
When life is to its ending brought,
My God, my God, forsake me not!

7 Lord, it is finished! Thou hast heard me!
My Lord, I die most blessedly!
My Jesus, Thou hast here assured me
I shall depart as one with Thee.
Praise God! Who hath done all aright.
Give God the praise. ’Tis finished quite.

8 Into Thine hands receive my spirit,
O Father, which my Lord set free,
Now at its end by Jesus’ merit
Departing from these limbs to Thee,
Its Maker, in Thy heav’nly joy,
To know Thy bliss without alloy.

9 Be this my word and thought forever
When word and thought from me depart!
O Spirit, stay me by Thy favor
And as a seal on soul and heart
Let every promise be impressed,
And bring me to eternal rest!

Translation © 2024 Matthew Carver.

GERMAN
Mit dir, Herr Jesu, will ich scheiden;
auf daß ich mit dir lebe dort. [so leb ich ewig dort bei dir.
Dein letztes Wort in Tod und Leiden, [im]
sei auch allhier mein letztes Wort [mein letztes Wort allhier:
Nimm, Jesu, mich mit deinem Sinn
vereinigt, aus dem Leben hin.

2 Vom Herzen ja sei euch vergeben! [sei es euch vergeben,
ich ruf für euch den Vater an, [den Vater ruf ich für euch an,
die ihr in meinem ganzen Leben S[ihr, die…
mir irgend was zu Leid gethan:
mein Jesus hat auch euch geliebt:
Nicht ihr, die Sünd hat mich betrübt.

3 Der Mutterbrust des Allerhöchsten,
des Sohnes ewig fester Treu
befehl ich euch, ihr meine Nächsten!
und mach mich dieser Sorgen frei [So mach ich mich der Sorge frei.
Versorg euch Gott an Seel und Leib [Gott sorge lebenslang für euch,
daß keines je dahinten bleib [und mache Leib und Seele reich.

4 Ich höre dich, mein Jesu, sagen [Noch heut, hör ich dich, Jesu, sagen,
Heut noch mit mir im Paradies! [bist du bei mir im Paradies:
Auf diese Zusag will ichs wagen; [Auf dies Versprechen will ichs wagen;
machs warhlich, Jesu, machs gewiß S[Machs, Jesu, mache es gewiß, [ach mach es, Jesu! doch gewiß;
dadurch soll alle diese Pein [laß nunmehr alle meine Pein
versüßt und bald verwechselt sein. [bei dir mit Trost versüsset sein.

5 Mich dürst, Gott tränke du mich armen [Mein Jesu! höre du mich armen
mit dürst in diesem letzten Streit. [in meiner größten Bangigkeit;
Du, Jesu, hörest mit Erbamen, [hör meine Seele mit Erbarmen,
wie mein Geist noch viel lauter schreit [die jetzt laut und sehnlich schreit:
Mich dürst nach dir! nach dir mich dürst! S[Nach dir, mein Jesu, mich itzt dürst, [Ach tränke mich, du Lebensfürst
Du Freudenquell und Lebensfürst! [und Freudenquell, nach der mich dürst!

6 Mein Jesu, hast du mich verlassen?
Doch nein, mein Jesus wards vor mich. S[Ach nein, du bist es ja für mich [Nein: Gott verließ dich ja für mich.
Mein Gott, hiebei will ich dich fassen, S[ich will dich fest umfassen
auch in dem letzten Todesstich! S[…Totenstich [gibt gleich der Tod den letzten Stich;
mein Gott, wenn mir das Herz jetzt bricht, S[Herze bricht […Herz ja bricht,
mein Gott, mein Gott! verlaß mich nicht.

7 Es ist vollbracht, du hast erhöret.
Mein Herr und Gott! ich sterbe wohl!
Mein Jesu! du hast mir gewähret,
daß ich mit dir verscheiden soll.
Gott lob! der alles wohl gemacht,
Gebt Gott die Ehr, es ist vollbracht. [Gott ewig Preis,…!

8 Nimm, Vater, nimm in deine Hände
den Geist, durch Jesum ausgeführt, [den Geist, den nun mein Seelenhirt,
da er am nahen letzten Ende S[…anitzt an seinem Ende [mein Jesus, an dem Lebensende
von diesem Leibe scheiden wird.
Er dringt in seinen Ursprung ein, […geht zu ihm im Himmel ein,
da kann er froh und selig sein. S[Da er kann…] […kann er ewig selig sein.

9 Dies soll mein Wort und Sinn verbleiben,
wann Wort und Sinne mir vergehn S[Wenn… […mir auch Wort und Sinn vergehn.
Du wirst mirs in die Seele schreiben,
o Jesu Geist, und bei mir stehn; S[O Jesu Christ!…] [=
Du hasts gethan! Nun siegle zu, [Ach reich mir deine Hände zu,
und führ mich aus zu deiner Ruh! S[und führe mich zu deiner Ruh! [=